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20.10.2025

Aktivrente: Steuerberaterverband fordert erneut Einbeziehung Selbstständiger

Der Regierungsentwurf des Steueränderungsgesetzes hat das Parlament erreicht. Der Koalitionsausschuss einigte sich mit der Aktivrente auf einen ersten Baustein des Arbeitnehmerpaketes. Die die Grundfesten des Berufsstands berührenden Neuerungen im Steuerberatungsgesetz verhandelt die Bundesregierung. Der Präsident des Deutschen Steuerberaterverbandes (DStV) Torsten Lüth hat beides mit Bundestagsabgeordneten diskutiert.

In den Gesprächen mit Fritz Güntzler, dem finanzpolitischen Sprecher der Union, Frauke Heiligenstadt, der finanzpolitischen Sprecherin der SPD und Matthias Hiller (CDU/CSU – Finanzausschuss) begrüßte Lüth, dass die Koalition ihre Pläne nach der sommerlichen Verabschiedung des Investitionsboostergesetzes nun weiter angeht. Bei der Aktivrente forderte er erneut die Einbeziehung der Freien Berufe und Gewerbetreibenden.

Bei der Steuerfreiheit für Überstundenzuschläge skizzierte der DStV-Präsident einige offene Fragen aus der Praxis. Im Interesse einer gut vorbereiteten steuerlichen Beratung müssten diese erstmal geklärt werden. Die Neuerungen sollten nicht in Eile übers Knie gebrochen werden, fordert Lüth. Er unterstützte daher, dass man sich bei der Ausgestaltung der weiteren Maßnahmen des Arbeitnehmerpakets noch Zeit ließ.

Mit dem Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums (BMF) eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Steuerberatungsgesetzes zeigte sich Lüth grundsätzlich zufrieden. Er sensibilisierte dafür, dass das BMF damit unter anderem Marktentwicklungen entgegentrete, die den Grundsatz der Unabhängigkeit bedrohen. Seit einiger Zeit drängten Private-Equity-Investoren mittelbar, etwa über Luxemburg in den Markt der deutschen Steuerkanzleien – dies allerdings auf unsicherer Rechtslage. Vertreter der Private-Equity-Branche versuchten nunmehr mit aller Kraft, die erlangten Positionen zu sichern und ihren Einfluss auszubauen. Lüth meint, Unternehmen und Verbraucher seien hingegen auf unabhängige steuerliche Beratung angewiesen, die durch Private-Equity-Beteiligungen gefährdet werde. Er warb bei den Bundestagsabgeordneten dafür, die Bestrebungen des BMF – die Unabhängigkeit von Steuerkanzleien zu bewahren – zu unterstützen.

Deutscher Steuerberaterverband e.V., PM vom 16.10.2025